Wir hatten in drei anderen Blogbeiträgen schon uns mit dem „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 – 2020“ auseinandergesetzt. In diesem geht es um die kurzfristige und nachhaltige Verbesserung der Stickoxid-Werte in Gemeinden die vermeintlich die Grenzwerte überschreiten. Für dieses Programm stellt die Bundesregierung 1 Milliarde Euro zur Verfügung. Eine weitere Maßnahme neben der Umrüstung der Dieselbusse ist der Förderaufruf „Errichtung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im engen Zusammenhang mit dem Abbau bestehender Netzhemmnisse sowie dem Aufbau von Low Cost-Infrastruktur und Mobile Metering-Ladepunkten“. Durch die Förderungen sollen zwei Arten von Infrastrukturmaßnahmen gefördert werden, die kurzfristig(sic!) die Akzeptanz und Marktdurchdringung der Elektromobiltität (Anmerkung des Blogautors: gemeint sind in Wirklichkeit batteriegetriebene Fahrzeuge) erhöhen sollen:
a) Lademöglichkeiten für Fahrzeugbesitzer, die über keinen Ladepunkt am eigenen, privaten Parkplatz verfügen und daher nicht regulär (z. B. nachts) nachladen können, z. B. durch Ladepunkte im öffentlich-zugänglichen Raum („Laternenparker“), im nicht öffentlich-zugänglichen Raum (Parkplätze in Tiefgaragen von Mehrfamilienhäusern) und auf bislang nicht erschlossenen Park- und Ladeplätzen (Supermarkt-Parkplatz u. Ä.).
b) Lademöglichkeiten für betriebliche Anwendungen, z. B. für Flottenbetreiber auf Betriebshöfen und Firmenparkplätzen, sowie für betriebliche Nutzung an öffentlich-zugänglichen Ladepunkten, z. B. durch Vorreservierung.
Im Förderkatalog der Bundesregierung stehen 82 Vorhaben die gefördert werden mit einem Gesamtvolumen von 99.172.384,00 €. In diesem Zusammenhang sollte nochmal ins Gedächnis gerufen werden, dass wir im Blogbeitrag „Förderung der Umrüstung dieselgetriebener Busse im Sofortprogramm „Saubere Luft“„ die Bundesregierung zitiert und diese nicht wusste, wieviele Busse (wirtschaftlich) umrüstbar sind bei den 90 Gemeinden die die Stickoxid-Grenzwerte überschreiten. Und das obwohl die Bundesregierung die Green City Pläne für rund 12,4 Millionen gefördert hat in denen die Gemeinden ein Konzept ausarbeiten sollten wie sie planen diese zu senken. Und typischerweise jemand der systematisch an die Sache herangeht zunächst eine Bestandsaufnahe tätigen würde. Dieses ist grösstenteils überhaupt nicht erfolgt. Interessant ist auch, dass es in den z.T. geförderten Gemeinden aus Sicht des Autor keinen Mangel an Ladestationen gibt, sondern die sind im Verhältnis zu den Fahrzeugen reichlich vorhanden. Ein Elektrofahrzeug ist schlicht und einfach unattratktiv von den Anschaffungskosten, insbesondere für diejenigen die ein Fahrzeug fahren). Aber das wäre nochmal eine separate Betrachtung in einem separaten Blogbeitrag wert. Auch interessant ist natürlich, dass die Kommunen die die Stickoid-Werte überschreiten in verschiedenster Art und Weise gefördert werden, die diese Problematik nicht haben, kriegen keine Förderung. Hier mal eine Auflistung nach Kommunen (27) die gefördert werden (Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) (in Leistungsplansystematik HA8071):
Ort | Fördersumme |
Freiburg im Breisgau | 46.423,00 € |
Leipzig | 82.180,00 € |
Garching b. München | 117.260,00 € |
Eschweiler | 132.561,00 € |
Hennigsdorf | 198.649,00 € |
Frankfurt am Main | 271.120,00 € |
Mannheim | 355.108,00 € |
Wuppertal | 406.095,00 € |
Neubiberg | 471.034,00 € |
Darmstadt | 484.388,00 € |
Schwerte | 549.927,00 € |
Iserlohn | 724.292,00 € |
Rüsselsheim am Main | 828.222,00 € |
Unterschleisheim | 1.967.150,00 € |
Düren | 2.084.813,00 € |
Wiesbaden | 2.511.332,00 € |
Kiel | 2.612.612,00 € |
Dortmund | 3.242.590,00 € |
Bonn | 4.265.136,00 € |
Dresden | 4.364.916,00 € |
Stuttgart | 7.395.677,00 € |
Rüsselsheim | 8.076.549,00 € |
Aachen | 8.773.413,00 € |
Hannover | 9.963.199,00 € |
Berlin | 10.004.346,00 € |
Hamburg | 10.456.537,00 € |
München | 18.786.855,00 € |
Quellennachweise:
Hat dies auf Nicht-Linke Blogs rebloggt.
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