Corona und die Suche nach der Wahrheit: Sciencefiles und die Luftverschmutzung

Eigentlich hatte ich nach meinem letzten Blogartikel nicht vor mich zunächst zum Thema Coronavirus zu äussern. Nun hatte mir ein angeblicher Virologe aber unter meinem Artikel ein Wurst-Kommentar hinterlassen und dabei auf sciencefiles verwiesen. Deshalb beschäftige ich mich in diesem Blogbeitrag einfach mit einem Artikel von sciencefiles in dem Klein versucht zu widerlegen, dass die hohen Opferzahlen in Regionen in Norditalien nicht u.a. an der hohen Luftverschmutzung und entsprechenden Vorerkrankungen aufgrund genau dieser liegt. Das ist übrigens nicht der einzige Artikel mit dem man sich beschäftigen könnte, genau wie es sich mit Tweets auf Twitter verhält.

Aber der Reihe nach, im Artikel: Sterben die Italiener an Luftverschmutzung und nicht an COVID-19? Ad-hoc-Behauptungs-Galore versucht Klein zu widerlegen, dass dieses nicht der Fall ist. Sein Hitpiece beginnt wie folgt:

Das Spannende an Krisen wie der derzeitigen COVID-19 Krise ist u.a. das urplötzlich Experten, von denen man all die Jahre nichts gehört hat, aus dem Off einfallen und ihre ad-hoc-Hypothesen äußern, was eine ohnehin schon problematische Situation nicht einfacher macht.

Nun ist es spannend, dass er von Experten spricht, die er auch nicht näher benennt, von denen er behauptet, dass diese nun ihre ad-hoc-Hypothesen machen. Ich stelle mal die Behauptung auf, dass diese omnipräsente Darstellung von Drosten, Wieler und Kekule auch nicht da war. Ich bezweifle auch, dass Klein geprüft hat ob die Experten die er de facto nicht namentlich benennt, sich in den letzten Jahren schriftlich oder mündlich geäussert haben. Nach langem Geschrubbel in dem er den beiden Wissenschaftlern vorwirft, dass sie ihre „ad-hoc-Hypothese“ nicht geprüft hätten, bringt Klein seinen Beweis in Form der Folgenden Grafik:

Air-pollution-OECD

Nun muss man sich fragen ob Klein seine Leser für absolut blöd hält? Von einer durchschnittlichen Luftverschmutzung in Italien hat kein Mensch gesprochen und ich weiss nicht wo Klein seine Informationen her hat.

Auf einer Aufnahme der ESA in der die Konzentration von Stickstoffdioxid angegeben ist, kann man sehr gut sehen, dass die Belastung in Norditalien sehr hoch ist was auf zwei Faktoren zurückzuführen ist: 1) die hohe Industrialisierungsdichte und den damit verbunden Ausstoss und 2) die Lage des Gebietes.

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In einem Artikel des Tagesspiegels Beim Smog ist Italien das China Europas vom 02.12.2015 heisst es wie folgt:

Am stärksten belastet ist in Italien die Po-Ebene mit ihren Ballungs- und Industriezentren von Turin über Mailand bis Venedig. Die Gegend, in der über 15 Millionen Menschen leben und annähernd gleich viele Autos und Lastwagen ihre Abgase ausstoßen, zählt aufgrund seiner Geographie zu den am schwächsten belüfteten Regionen Europas. Der zähe Winternebel im Tiefland zwischen den Gebirgszügen der Alpen und des Appennin ist berüchtigt; mit ihm und den Inversionswetterlagen hält sich der Smog wie ein Deckel wochenlang über den Städten.
Schon im Februar hatte Mailand an 31 Tagen die Grenzwerte überschritten; die EU erlaubt höchstens 35 solcher Tage – im Lauf eines ganzen Jahres. In Turin war der November so trocken wie seit 160 Jahren nicht mehr, die Schadstoffgrenzen wurden kontinuierlich überschritten. In Venetien, wo 2015 fast an allen Messstellen (92 Prozent) die Luft schlechter war als erlaubt, sagt Luigi Lazzaro, der Präsident des Umweltverbandes Legambiente: „Damit schlagen wir selbst Mega-Städte wie London, Paris und Berlin.“

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